Kindheitstrauma
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Das Gedächtnis leidet mit
Die Eltern lassen sich scheiden, es gibt Gewalt in der Familie oder eine schwere Krankheit: Wenn Kleinkinder solche belastenden Erfahrungen machen, steigt ihr Risiko für psychische Probleme deutlich. Und das schadet wiederum ihrer kognitiven Entwicklung, wie eine Forschungsgruppe um Tochukwu Nweze von der University of Cambridge aus Testergebnissen von mehr als 13.000 Kindern schließt. Die Daten stammen aus einer britischen Längsschnittstudie. Die Kinder, geboren zwischen 2000 und 2002, absolvierten im Rahmen der Studie mehrere Tests. Demnach waren Belastungen bis zu einem Alter von drei Jahren eng verbunden mit psychischen Problemen in allen Altersphasen. Zudem stieg damit das Risiko, im Alter von elf Jahren ein schächeres Arbeitsgedächtnis zu haben. Die psychische Gesundheit erklärte knapp 60 Prozent der Unterschiede in den Gedächtnisleistungen und 70 Prozent des Wortschatzumfangs. In der frühen Entwicklungsphase reagieren Kinder besonders sensibel auf Stress und Traumata, so die gängige Erklärung. „Das unterstreicht die Notwendigkeit eines frühen Eingreifens“ sagt Nweze. Wenn die psychischen Folgeerkrankungen behandelt würden, könnte das überdies die Folgen der Kindheitstraumata für die kognitive Entwicklung mildern. Die aktuellen Ergebnisse zeigen: Nehmen die psychischen Probleme im Verlauf der Kindheit wieder ab, sind Arbeitsgesdächtnis und Wortschaftz später weniger beeinträchtigt. Dass Kindheitstramata zahlreiche gravierende Folgen haben können, lässt sich jedoch mit dieser großen Langzeitstudie nicht mit Sicherheit beantworten. Möglichweise gibt es auch andere Ursachen, die hinter den beaobachteten Zusammenhängen stecken, aber in der vorliegenenden Studie nicht berücksichtigt wurden.
The Journal of Child Psychology and Psychiatry (Quelle: Zeitschrift Gehirn&Geist, Ausgabe 6/2023)